Das machen doch alle…

Es ist schon erstaunlich und auch bewegend, diese Welle der Selbstoffenbarungen im deutschen Radsport mit zu erleben. Ich hatte letzte Woche fast aus Versehen in das Interview von Bert Dietz bei Beckmann reingezappt und blieb erstaunt dabei. Nun ist der Dominoeffekt in vollem Gang.

Schon etwas länger purzelten die Dominosteinchen bei Siemens, und heute äußert sich der Siemens Aufsichtsrat und Deutsche Bank Chef Josef Ackermann in einem Interview gegenüber der Zeit wie folgt:

ZEITmagazin LEBEN: Ist es mit der Korruption und der Wirtschaft nicht ein bisschen wie mit der Tour de France und dem Doping: Wer in der globalisierten Welt mithalten will, muss mitmachen?

Ackermann: Lassen Sie mich das auf die Deutsche Bank beziehen. Es gibt kein Geschäft, das es wert ist, den eigenen Ruf zu ruinieren. Da gibt es überhaupt keine Grauzone, da gilt: null Toleranz. (…) Wenn wir nur ansatzweise Grauzonen zulassen, ist das nicht mehr kontrollierbar.

In den letzten Wochen war dieses Statement, man müsse mitmachen, wenn man mithalten wolle, auch hier von vielen Leuten im Siemens-Umfeld zu hören. Und je öfter man den Satz hört, desto leichter glaubt man ihn. Nur: Wer das glaubt, der hat seine Integrität wohl schon so gut wie verloren. Diese Lektion scheint nicht nur für Siemens und Team Telekom zu gelten, sondern universal übertragbar.

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Sinnvolle Gemeinschaft

Jason hat einen interessanten Post zum Buch “Utopian Dreams” von Tobias Jones geschrieben. Jones befasst sich mit dem Thema Gemeinschaft, vor dem Hintergrund verschiedener Besuche und den damit verbundenen Erfahrungen.

Jason greift acht Punkte auf, die ich hier nicht alle darstellen kann. Aber schon der erste hat es in sich, wenn er schreibt, dass Gemeinschaft ein “Abfallprodukt” davon ist, dass man gemeinsam etwas Sinnvolles unternimmt. Es gibt also keine Gemeinschaft um der Gemeinschaft willen. Von daher wäre bei einer Krise in den Beziehungen auch immer zu fragen, ob man den Blick über den Tellerrand hinaus denn noch konsequent pflegt. Und es wäre keine clevere Strategie, wenn es hart auf hart kommt alle Aufmerksamkeit nach innen zu richten.

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