“V-Day”

Man kann nur spekulieren, wie viele bierkastenbepackte Leiterwägen heute am gründlich verregneten (wer hat da gebetet?) Himmelfahrtstag im Morast stecken geblieben sind. Aber nachdem echte Väter im Gegensatz zu solchen, die das erst noch werden müssen, gar nicht soo scharf auf diese Art Ausflug sind, ist das zu verschmerzen. Nervig dagegen das Vatertagsgetue der Radiosender. Da hilft nur Abschalten.

Das mit dem Naturerlebnis ohne nass zu werden hat heute dann trotzdem noch geklappt. Hier ein paar Impressionen aus der fränkischen Schweiz:

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PS: Ja, die Teufelshöhle. Nein, ist nicht “okkult”… 🙂

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Teure Überstunden

Gestern sprach der Pastor einer internationalen Gemeinde darüber, dass seine Leute in letzter Zeit wegen der guten Auftragslage ihrer Unternehmen immer mehr Überstunden machen (müssen?) und außerhalb der Arbeit zu fast nichts mehr Zeit haben. Wir haben uns damit getröstet, dass wenigstens bei gut ausgebildeten Leuten bald kaum noch einer um seinen Arbeitsplatz fürchten muss und die Chefs weniger Möglichkeiten für mehr oder weniger subtile Erpressungsversuche haben.

Heute dann las ich in der SZ, dass Überstunden die Gesundheit (und damit auch die langfristige Leistungsfähigkeit) der Mitarbeiter deutlich strapazieren. Aber auch für Leute wie mich, denen kein Chef im Nacken sitzt, haben die Experten von der Gesellschaft für Arbeits-, Wirtschafts- und Organisationspsychologie ein paar wichtige Hinweise:

Ein unregelmäßiger Arbeitsrhythmus führt zu gesundheitlichen Beschwerden. Das gilt umso mehr, wenn er nicht selbst gewählt ist, sondern von außen vorgegeben wird. Wenn die Arbeitszeiten nicht mit dem sozialen Rhythmus übereinstimmen, werden sie vollends zur Belastung.

Bei flexiblen Arbeitszeiten ist es wichtig, heißt es dort, dass man auf Dauer nicht am Schlaf spart, regelmäßig Pausen macht und die freie Zeit auch wirklich zu sozialen Aktivitäten nutzt. Denn wer zu lange zu viel arbeitet, erholt sich auch nicht so schnell wieder. Ich geh‘ jetzt erst mal eine Runde joggen…

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Sprechende Räume

Neulich war ich bei der xy-Gemeinde zu Gast und musste seither noch eine Weile über den Eindruck des Raumes nachdenken. Um richtig verstanden zu werden – das ist nun keine Aussage über die netten, gastfreundlichen und ernsthaften Menschen, auch nicht indirekt.

Weiter im Text: Es ist das totale Kontrastprogramm zum klassischen Kirchengebäude: Keine hohen Deckengewölbe und kalten Fußböden, keine (unbequemen?) Bänke, in die sich der Besucher zwängt, kein Halbdunkel, das man je nach Stimmungslage als düster oder mystisch interpretieren darf.

Aber dem Raum mit Teppichboden, Reihen aus gepolsterten Stühlen mit verchromten Beinen, Ikea-Vorhängen und weißer Rauhfasertapete fehlt der optische Mittelpunkt.

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Push Up

Flyer Mai07 Zum ersten und vielleicht einzigen Mal im Leben auf einem Laufsteg zu stehen war schon etwas Besonderes – selbst wenn ich dort ja nur am Reden war. Dafür war die Modenschau, die LebensArt gestern abend eröffnete und Begeisterungsstürme hervorrief, schon etwas ganz Besonderes. Vielleicht kann ich wenigstens noch ein paar Fotos nachreichen.

Den Podcast zum Thema Schönheit, Selbstbild und mehr gibt es hier zu hören, unten steht das PDF dazu, und der zwischendurch erwähnte Clip evolution ist hier zu bewundern.

Push Up

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Zu spät geliebt!

Spät hab‘ ich dich geliebt,
o Schönheit,
so alt und so neu,
spät dich geliebt!

Und siehe,
drinnen warst du und ich draußen,
suchte dich da
und warf mich auf all das Schöne,
das du gemacht,
und war doch selbst so hässlich.

Du warst bei mir, aber ich nicht bei dir.

Fernab hielt mich von dir all das,
was doch nicht wäre, wär‘ es nicht in dir.

Da hast du gerufen,
geschrien,
den Bann meiner Taubheit gebrochen,
hast geblitzt,
gestrahlt
und meine Blindheit verscheucht.

Deinen Duft hab‘ ich geatmet
und seufze nun nach dir.

Ich habe dich geschmeckt
und hungere und dürste nun.

Du hast mich berührt,
und ich bin entbrannt
in Verlangen
nach deinem Frieden.

Aus: Aurelius Augustinus, Bekenntnisse

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GebetsPaartner

Uli Eggers hat im Editorial zur aktuellen Aufatmen ein paar sehr ehrliche Gedanken und Erfahrungen über das gemeinsame Beten als Ehepaar, und welche Schwierigkeit das in der Regel für die Männer mit sich bringt. Dabei trifft er für mein Gefühl voll ins Schwarze, wenn er schreibt:

Offensichtlich erwarten Frauen hier eine Nähe-Erfahrung – und genau das setzt Männer unter Druck. Es geht um mehr als Gott und mich – also wird die Sache kompliziert. (…) Oft wissen wir ja selber nicht so genau, wo wir uns gerade mit Gott und Ehefrau und diesem oder jenem Problem exakt befinden.

Vielleicht ist das aber auch nur ein Problem männlicher Wahrnehmung, das dazu führt, dass ich mich verknote.

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Stoff fürs Wochenende

 Typo3Temp Pics 49B43Ac4F6Scot McKnight analysiert die vielfältigen Ängste in der Diskussion um Frauen in Leitungsämtern. Die freiwillige Feuerwehr hat ihre eigene Art, das “Frauenthema” offensiv anzugehen und erregt damit erhebliches Aufsehen, wie das freche Plakatmotiv hier zeigt.

Traurige Nachrichten aus Hannover: Bischöfin Margot Käßmann reicht die Scheidung ein – und das erstmalig unter deutschen Bischöf(inn)en während der Amtszeit. Wer jetzt überlegt, daraus ein Argument für Männer in diesen Positionen zu stricken, muss allerdings auch die Frage beantworten, warum er sich beim Wirbel um Ted Haggard (und den vielen anderen ähnlichen “Fällen”) nie gegen Männer in Leitungsämtern ausgesprochen hat. Oder gleich für den garantiert scheidungsfreien Zölibat – aber auch der hat so seine Tücken.

Die beste Antwort auf Markus Söders Kritik an Köhler gibt Zippert in der Welt.

Bevor es zu bissig wird: Über einen Verweis bei Marlin bin ich bei Experimental Theology gelandet und habe dort eine schöne Serie über die Theologie des Humors gefunden.

Gar nicht zum Lachen fanden einige Evangelikale, dass Francis Beckwith, Präsident der Evangelical Theological Society, zurückgetreten und von der reformierten zur zur katholischen Kirche übergetreten, beziehungsweise dahin zurückgekehrt, ist. Seine Erklärung steht hier und die Kommentare dort sprechen für sich.

Die Nürnberger Nachrichten widmen dem Thema Volkskirche einen Artikel und bestätigen mit den üblichen Statistiken Michael Herbsts These vom siebten (und damit letzten) fetten Jahr der Institution in unserer Region. Kronzeuge ist der neue Bischof von Eichstätt, der klarer als manch protestantischer Kollege feststellt:

Die Volkskirche ist nicht mehr existent. Was wir jetzt haben, ist nur noch ein Nachhall der Volkskirche.

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Mein Rasenstück

 Dürer RasenJeder Kopfarbeiter sollte einen Garten haben. In meinem habe ich zu Beginn der Dürre auf unserer löchrigen Wiese Rasen neu angesät und vorher Moos und Unkraut heraus gerissen. Dann musste ich wochenlang viel gießen und heute habe ich zum ersten Mal gemäht.
Endlich mal sichtbare Resultate – das gibt es sonst nicht so oft. Aber hin und wieder braucht man solche aufbauenden Erlebnisse. Jetzt geh ich noch einmal raus und genieße den Duft des frisch gemähten Grases in der lauen Mailuft…

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Was ist Theologie?

Gestern hatte ich auf eine Tagung der ACK die Gelegenheit, einen griechisch-orthodoxen Priester zu hören. Der Vortrag über Spiritualität, Liturgie und Gemeinde war spannend. In der anschließenden Diskussion kam noch ein interessanter Punkt zur Sprache: Die Unterscheidung zwischen Theologie und Philosophie.

Was wir im Westen oft Theologie nennen, das wissenschaftlich reflektierte Reden über Gott, gilt dort als Philosophie. Ein Theologe ist jemand, der aus seiner Erfahrung und seinem Leben mit Gott heraus redet – egal wie wissenschaftlich das nun ist. Erst in jüngerer Zeit wird in der griechisch-orthodoxen Kirche Wert auf akademische Ausbildung gelegt, aber noch immer sind viele Priester ganz einfache Leute.

Zu Beginn der Tagung traf ich eine Krankenschwester, die in einem Hospiz arbeitet. Ihr erster Satz war: “Ich bin hier der fromme Exot, ich bin nämlich kein Theologe”. Nach der Lektion von gestern müsste man dieses Statement noch mal philosophisch überdenken…

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Soziale Wunder

Neulich abends nach dem Tanzen saßen wir in einem Straßencafe. Ein älterer Mann mit einem einzelnen schmutzigen Wollhandschuh sprach die Kellnerin, die unsere Bestellung aufnehmen wollte, in gebrochenem Deutsch an. Es stellte sich heraus, dass er auf einem Mülleimer gegenüber ein paar belegte Brote gefunden hatte und sie gerne mitnehmen wollte, was er dann auch tat.

Wir gerieten darüber in ein Gespräch über unseren Umgang mit Bettlern in der Stadt. Die einen geben manchmal Geld, andere nie und eine Person in der Gruppe meistens. Wir alle waren am Zweifeln, wie arm manche dieser Leute tatsächlich sind, die da mit Leidensmiene knien und ihren Pappbecher in die Luft halten oder mit gesenktem Haupt auf einer schmutzigen Decke sitzen. Jeder schien mit dem Verdacht zu ringen, das könnte nur Theater sein. Einige kannten auch Beispiele dafür.

Schließlich meinte jemand, das seien doch die Leute, zu denen Jesus gehen würde.

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Herbst in Erlangen

Kaum ging der zu früh erschienene Sommer, kam auch schon der Herbst: Michael Herbst sprach gestern auf Einladung unseres Dekans beim Empfang des Dekanats im Gemeindehaus am Bohlenplatz. Es war ein sehr anregender Abend in angenehmer Atmosphäre.

Weil ich eingeladen war und den Finger auf dem CD-Recorder hatte, können alle, die es interessiert, sein Referat zum Thema Einladende Gemeinde – wachsende Kirche hier anhören. Es sind eine ganze Menge Themen angerissen, denen nachzugehen sich lohnt. Skript und Präsentation gibts hier.

Greifbar – eine Gemeinde, die aus einem Gottesdienst heraus entstanden ist, ist uns vom Ansatz her in vielen Dingen verwandt. Schön, solche Gemeinsamkeiten zu entdecken und pflegen zu können!

Nachtrag: Auf Anfrage kann auch der Videoclip mit Interviews aus dem Schlossgarten freigeschaltet werden – zum nichtöffentlichen Gebrauch.

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Und noch’n Stock…

Ich hatte so eine dumpfe Ahnung, dass da noch jemand nach mir geworfen hatte. Tobi, der Schlingel…

Jobs, die du in deinem Leben gerne getan hättest: Rennfahrer (aber ohne langweiliges Training…), Reiseschriftsteller, Weinhändler

Filme, die du immer wieder anschauen kannst: Ich bin eigentlich mehr dabei, die Filme zu sehen, die ich noch nicht gesehen habe. Bis ich zu Wiederholungen greife, vergeht viel Zeit. Also denke ich aus den 80ern Blues Brothers, Top Gun und Mission.

Städte, in denen du gerne leben möchtest: Wenn nicht Erlangen, dann Berlin. Vancouver würde mich global gesehen noch reizen. Oxford oder Cambridge würde ich auch nicht verschmähen. Und Prag!

Plätze, an denen du im Urlaub warst: Norwegen (am coolsten war Geiranger), Berner Oberland, Bretagne, Devon/Cornwall.

Deine Lieblingsserien: Dr. House. Der Tatort aus Münster, Leipzig und Köln. Alte Charlie Chan Filme…

Plätze, wo du gern gerade wärst: Sind hier Orte gemeint oder ein Platz wie der “rote Platz”? Momentan wäre ich gern irgendwo in den Bergen – den Geruch einer Alm in der Nase, ein Bach plätschert im Hintergrund, ganz oben sieht man noch etwas Schnee, später das Alpenglühen. Ein Adler noch dazu, das wäre perfekt.

Bücher, die du immer wieder lesen kannst oder gerne gelesen hast: Ha! Tolkiens Herr der Ringe natürlich, fast alles von N.T. Wright, die Powers-Trilogie von Walter Wink, Divine Conspiracy von Dallas Willard, die gesamte Cadfael-Serie von Ellis Peters, alles von G.K. Chesterton und Dorothy Sayers

CDs, die du immer wieder hören kannst: Eric Clapton, Unplugged • Paul Simon, Graceland • Jethro Tull, Heavy Horses • Dire Straits, Brothers in Arms • Sting, Ten Summoners‘ Tales • Ray Charles, Genius loves Company • Jars of Clay, Who we are instead • Rich Mullins, A Liturgy, A Legacy And A Ragamuffin Band • Van Morrison, Avalon Sunset. Das sollte jetzt aber reichen…

Blogger, denen du das Stöckchen weitergibst: Hufi, Ute & Christian, Thomas (musste sein…), Walter

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Ungewohnter Regen

Gestern hat es seit Wochen wieder einmal geregnet. Es ist auch längst noch nicht genug Wasser heruntergekommen, aber es war ein Anfang. Dienstag soll es mehr geben. Dann ist erst einmal Schluss mit Bade- und Biergartenwetter und die Radiomoderatoren werden daher wieder von “schlechtem” Wetter reden, während die Walbrandgefahr hoffentlich sinkt und die zur Dauereinrichtung gewordene Borkenkäferplage sich in Grenzen hält.

In den letzten Wochen habe ich immer wieder mal darüber nachgedacht, ob Christen nicht wieder um Regen beten sollen. Es ist eine Sache, uns mit den Folgen der hausgemachten Klimaveränderung rational zu befassen und hoffentlich die nächsten acht Jahre und lächerliche 0,1% des BIP für eine Trendwende zu nutzen. Den werden wir freilich nicht einfach “wegbeten” können – ebensowenig wie man sich vollfressen kann und dann darum beten, dass man nicht dick wird.

Aber das Gebet um Regen gibt dem noch eine andere Dimension.
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Zum Schmökern am Wochenende

Scot McKnight über pauschale Kritik an diesen wie jenen Gemeindeformen, vor allem aber ganz begeistert von der neuen “Vision” von Bill Hybels für Willow Creek.

Ein preisgekrönter Artikel im SZ-Magazin über das schwere Leben unter (im doppelten Wortsinn) den Reichen am Starnberger See.

Pater Anselm Grün ist Stalking-Opfer – eine 60jährige Lehrerin stellt ihm nach. Sachen gibts…

Nur im Druck: Die aktuelle Ausgabe von Aufatmen enthält einen Artikel von Jens Stangenberg mit dem Titel “Spirituell, aber nicht religiös” und Heinrich C. Rust fragt mit einem weiteren Beitrag nach der Gestalt des Christentums in der Postmoderne. Auf der Rückseite dann kommt Mutter Teresa zu Wort – kurz und knackig genug, um es abzutippen, und vor allem tief genug, um ein paar Tage drüber zu meditieren:

Zuerst denken wir über Jesus nach – und dann gehen wir hinaus, um herauszufinden, wie er sich verkleidet hat.

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