Düstere Poesie

Eben stolperte ich beim Stöbern nach Zitaten für den Kreuzweg am Freitag über diesen Text von Clemens Brentano:

Es ist ein Schnitter, der heißt Tod,

Er mäht das Korn, wenn’s Gott gebot;

Schon wetzt er die Sense, Daß schneidend sie glänze,

Bald wird er dich schneiden, Du mußt es nur leiden;

Mußt in den Erntekranz hinein,

Hüte dich schöns Blümelein!

Das erste Mal begegnete er mir in der Grundschule, im Notenheft für den Blockflötenunterricht. Kein Wunder, dass ich mit dem Instrument auf Kriegsfuß stand. Wer will denn – als Kind – so etwas Morbides hören. Ganz davon abgesehen: In welch seltsamem Licht erscheint eigentlich Gott hier?

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Fleischliches in der Karwoche

Die Nachrichten passen in die Fastenzeit: Fleisch sinkt zum Nahrungsmittel der Unterschicht herab, schreibt die Welt. Vor ein paar Tagen machte schon die Entdeckung die Runde, dass der Verzehr von rotem Fleisch die Lebenserwartung sinken lässt.

18 Prozent der Treibhausgasemissionen weltweit gehen auf das Konto der Fleischproduktion, der Verkehr dagegen insgesamt nur 13 Prozent. Man muss nicht einmal Vegetarier werden, um diese Quote sinken zu lassen. Dauerhaft weniger Fleisch zu essen ist schon ein guter Anfang.

Im Blick auf Gründonnerstag ist es da doch ein zukunftsweisendes Zeichen, dass das Neue Testament im Blick auf das Abendmahl zwar (vgl. Johannes 6) von „Fleisch“ reden kann, konkret aber Brot gegessen wird. Steckt da noch eine Lektion drin für uns?

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