Eine Schale Reis: Der Einstieg

Das Sonntagsmenü stand schon, also habe ich den Beginn des angekündigten Selbstversuchs auf heute verschoben. Die ganze letzte Woche hatte ich einen etwas flauen Magen und eher mäßigen Appetit, aber gestern nachmittag und Abend zog das Hungergefühl – sicher auch, weil ich wusste, was mich diese Woche erwartet – deutlich an.

Wenn man nur so eine überschaubare Essensration vor sich hat, dann schiebt man die erste Mahlzeit vielleicht besser etwas hinaus, dachte ich mir und verzichtete auf ein paar Löffel Reis zum „Frühstück“. Im Lauf des Vormittags fragte ein hungriger Leidensgenosse an, ob der Reis in trockenem oder gekochten Zustand 100g schwer sein sollte. Ich hatte die Anleitung so verstanden, dass er vor dem Kochen gewogen wird.

Mittags war mir dann langsam kalt mit leerem Magen. Ich setzte den Reis auf und kippte, weil kein Brühwürfelchen mehr da war, ein paar Krümel Bratenfond ins Wasser, um etwas Geschmack zu erreichen. Mit mäßigem Erfolg. Der Rest der Familie aß auch Reis, freilich mit Huhn und eindringlich duftender Currysoße. Ich verspeiste gut die Hälfte meiner Portion und packte den Rest weg fürs Abendessen.

Das Verdauungstief fällt nach der leichten Mahlzeit weniger massiv aus, einen (freilich fairen!) Kaffee gönnte ich mir trotzdem und entschied, dass Milch auch ok ist, auch wenn die natürlich etwas Fett und Protein enthält. Für meine Mitmenschen bin ich so vermutlich genießbarer als wenn ich bloß Wasser zu mir nehme. Der Körper muss sich ja erst mal umstellen. Mit Alkohol sieht es dagegen schlecht aus. Ein 0,2l Glas Apfelsaft enthält laut Packung ein Fünftel des täglichen Bedarfs an Zucker, aber ein kleines Schorle ist vielleicht auch noch drin irgendwann heute.

Mein Fastenkollege schreibt gerade, er habe schon drei Viertel der Tagesration verdrückt und immer noch Hunger. Mal sehen, was das noch wird heute…

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