Kleine Worte klauben

Einmal ist mir in der heutigen Predigt doch das Wort „Liebe“ herausgerutscht. Das liegt daran, dass ich kein Volltextprediger bin, sondern lieber möglichst frei rede. Heute war der Redefluss etwas gebremst durch den Vorsatz, auf die 49 „großen Worte“ zu verzichten, die das Zentrum für Predigtkultur auf den temporären Index gesetzt hat. Eine großartige Idee und eine kreative Zumutung.

Bei der Vorbereitung war die Postkarte mit den überstrapazierten Substantiven immer auf dem Schreibtisch gelegen und hin und wieder musste ich meine Notizen korrigieren, weil ich entdeckte, dass etwa „Messias“ auch drauf stand. Rückblickend wäre ich dankbar gewesen, wenn „Jesus“ nicht auf der Liste gewesen wäre. Immerhin ist das ja ein Name – trotz aller missglückten Aussagen, die man mit ihm immer auch verbinden kann. Die Umschreibungen (von ihm gar nicht zu reden, kommt nicht in Frage) fallen, wenn sie verständlich sein sollen, auch nicht immer elegant aus; meine jedenfalls…

Wie auch immer – in 14 Tagen werde ich es wieder versuchen. Vielleicht ist es dann schon ein bisschen selbstverständlicher.

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