Konfir(motiv)ation

Falls sich mal jemand fragt, ob und warum es sich lohnen könnte, einen guten Konfirmandenunterricht zu machen und dabei auch jene theologischen Komplexitäten nicht auszusparen, die einem selbst etwas abverlangen, dann könnte dieses Zitat von C.G. Jung über den Unterricht bei seinem Vater ein Ansporn sein, es besser zu machen – man weiß ja nie, was aus einem gelanweilten Teenager noch wird:

Der Katechismus langweilte mich unaussprechlich. Ich blätterte einmal in dem kleinen Büchlein, um irgend etwas Interessantes zu finden und mein Blick fiel auf den Paragrafen über die Dreieinigkeit. Das interessierte mich und ich erwartete mit Ungeduld, bis der Unterricht zu jenem Abschnitt vorrückte. Als nun die ersehnte Stunde kam, sagte mein Vater: „Diesen Abschnitt wollen wir überschlagen, ich begreife selber nichts davon“. Damit war meine letzte Hoffnung begraben. Ich bewunderte zwar die Ehrlichkeit meines Vaters, was mir aber über die Tatsache nicht hinweg half, dass von da an alles religiöse Gerede mich tödlich langweilte.

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