Mit Gottes Reich ist es wie mit dem Internet…

Jesus spricht in Lukas 17 davon, dass man beim Reich Gottes nicht einfach sagen könne, es sei hier oder da. Dennoch ist es nahe, in Reichweite, am Kommen und im Wachsen begriffen. Für letzteres verwendet Jesus durchweg organische Bilder, insofern ist der Vergleich, den ich jetzt anstelle, etwas heikel. Trotzdem:

Seit etwa 20 Jahren gibt es das Internet. Auf die Frage, wo das Internet denn sei, kann man auch nicht einfach auf irgendetwas zeigen. Bildschirme, Router, Datenleitungen, Satelliten, Netzknotenpunkte, Inhalte, Nutzer, Protokolle, Software – alles gehört irgendwie dazu und nichts ist für sich genommen schon das Internet.

„Das Internet“ ist ständig im Werden. Praktisch jede(r) kann sich anschließen lassen. Zwar nutzt nicht jede(r) das Internet, manche finden es zu teuer, zu gefährlich oder zu kompliziert. Aber das Internet hat im Laufe der relativ kurzen Zeit, seit es „nahe herbeigekommen“ ist, das Leben vieler Menschen und ganzer Gesellschaften verändert – mal etwas mehr, mal etwas weniger.

Natürlich ist das Reich Gottes nicht das Internet (ebenso wenig wie das Internet das Reich des Bösen ist, wie manche argwöhnen). Aber es gibt Analogien, die uns helfen können, besser zu verstehen, wie das mit dem Reich Gottes „funktioniert“. Man lernt zum Beispiel über das Internet Menschen kennen, denen man anders bei begegnet wäre. So ist es mit dem Reich Gottes auch.

Das ließe sich jetzt bestimmt noch in verschiedene Details fortsetzen, und sicher werden manchen nun alle möglichen Aspekte einfallen, in denen der Vergleich mächtig hinkt. Schließlich hat das Internet keineswegs nur gute Seiten. Ich beschränke mich daher auf diese knappen Gedanken.

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