Gott gibt keine Antworten

Aus dem Wettersturm heraus hört Hiob Gott erstmals sagen: „Wer ist es, der ohne Einsicht den Rat verdunkelt?“ (Hiob 42,3). Erst aus seiner Abwesenheit heraus macht Gott sich gegenwärtig, und nicht nur der Wettersturm steht für seine Abwesenheit, nicht nur Sturm und das Chaos der Welt, die alle Versuche des Menschen zertrümmern, Gott in der Welt zu finden, sondern Gott ist auch bewegend in all den Worten Hiobs über Gott und den Worten seiner Tröster, weil sie Worte ohne Einsicht sind, die die Gottesfrage verdunkeln, indem sie ihn als gegenwärtig definieren wollen in Weisen und an Orten, wo er nicht gegenwärtig, ihn als moralische Ordnung zu definieren, als die beste Antwort, die der Mensch auf das Problem seines Lebens geben kann. Gott ist keine Antwort, die ein Mensch geben könnte, sagt Gott. Gott selbst gibt keine Antworten. Er gibt sich selbst, und mitten hinein in den Wettersturm seiner Abwesenheit gibt er sich selbst.

Frederick Buechner

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